Es gab drei Umstände, die zur Entstehung der zweiten Sinfonie „Harold en Italie“ von H. Berlioz (1803-1869) beigetragen haben. Das waren seine Italienreise,  Lord Byrons Gesänge zu Childe Harolds Pilgerfahrt nach Italien sowie Anregungen des „Teufelsgeigers“ Paganini.

Zum ersten Mal steht die bis dahin solistisch stiefmütterlich behandelte Viola als Soloinstrument im Mittelpunkt. Als der einsame Held „Herold“ wandert sie durch die liebliche Landschaft Italiens, mischt sich unter einen Pilgerchor, lauscht einem romantischen Ständchen der Piferari und gerät in das wüste Gelage einer Räuberbande.

Diese vier Szenen überträgt H. Berlioz auf die Gattung der Sinfonie und ebnet somit der Symphonischen Dichtung den Weg.