Zweifellos hielt Johann Sebastian Bach seinen ältesten in erster Ehe mit Maria Barbara in Weimar geborenen Sohn Wilhelm Friedemann (1710-1784) für den begabtesten. Allerdings hat dieser die Hoffnungen des Vaters nicht erfüllt. Nach einem wenig erfolgreichen Start in Dresden ging W. F. Bach an die Liebfrauenkirche nach Halle. Diese kompositorisch erfolgreichsten Jahre ließen ihn als „Hallenser Bach“ in die Musikgeschichte eingehen. Leider führte sein unsteter Charakter zu einem unruhevollen „Wanderleben“ im Alter, wo er sich seinen Lebensunterhalt mit Klavierunterricht, Gelegenheitskompositionen und dem Verkauf von Manuskripten der Werke seines Vaters sicherte. W.F. Bach gilt als einer der letzten großen Orgelvirtuosen des Barock. Er hatte nicht nur ausgezeichnete kontrapunktische Fähigkeiten, sondern hinterließ insbesondere auch in seinen Clavierwerken großartige Kompositionen.