Die unendlichste aller Liebesgeschichten, gefasst in die unendlichste aller Melodien, erfunden von einem Meister, dem das Unendliche nie unendlich genug war: Sehnsucht, Liebe, Tod als ein immer wiederkehrender Kreislauf.

Wir widmen diesem Meilenstein in der Opernliteratur eine besondere Einführung: Schließlich weist der berühmte Tristan-Akkord auf eine neue Ära kompositorischer Verfahrensweisen. Richard Wagner (1833-1883) griff die alte Tristan-Legende während eines Aufenthalts in der Schweiz auf und setzte damit der Frau seines Gastgebers, Mathilde Wesendonck, ein Denkmal. In der Verwirklichung seines Ideals eines Gesamtkunstwerkes komponierte er nicht nur die Musik, sondern verfasste auch das Textbuch. Dafür stutzte er die alten Quellen des mittelhochdeutschen Epos „Tristan“ (um 1210) auf das Allernotwendigste zusammen. Dennoch gehört diese fünfstündige Oper zu seinen längsten Bühnenwerken.