Unter Mittelalter versteht man ungefähr das Jahrtausend der Völkerwanderung vom 4.-14./15. Jahrhundert. Viele Kriege führen zu blutigen Auseinandersetzungen, Hungersnöten und Umbrüchen, aber auch zu einem regen kulturellen Austausch mit geistig-kulturellen Wendepunkten und Gipfelleistungen, zu deren bedeutendsten die Entwicklung der Mehrstimmigkeit zählt. Man unterscheidet also einstimmige Musik (geistliche Psalmen, Gregorianischer Choral, weltliche Troubadoure, Minne- und Meistersinger) von ersten Formen der Mehrstimmigkeit (Organum, Notre-Dame-Epoche, Ars antiqua und Ars nova). Die Motette erlebt als zentrale Gattung ihre erste Blütezeit. Die wichtigsten Musikwerke und Komponisten dieser spannenden Zeit werden vorgestellt.