Während seiner ersten London-Reisen erlebte Joseph Haydn bedeutende Händel-Konzerte und staunte über die große Popularität von Händels englischsprachigen Oratorien. Dabei reifte in ihm der Gedanke, etwas Ähnliches in deutscher Sprache zu schaffen. Aus England brachte er ein ursprünglich für Händel geschriebenes Textbuch mit nach Wien. Der Wiener Diplomat Baron Gottfried van Swieten richtete den Text in enger Zusammenarbeit mit Haydn zur Vertonung für das große abendfüllende Werk für Soli, Chor und Orchester ein. In allen europäischen Musikstädten gab es nach der Uraufführung im Jahr 1798 umjubelte Konzerte. Der Komponist schildert in 34 „Nummern“ die sieben Schöpfungstage, wobei nicht nur das Libretto, sondern insbesondere die Musik viele erwähnenswerte Besonderheiten aufweisen.