Es ist interessant, die heut im großen Konzertsaal ständig auf dem Programm stehende Gattung einmal systematisch unter die Lupe zu nehmen. Wir werden die Sinfonie von ihrer Entstehung in der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verfolgen und verstehen, was uns die großen Vertreter von Haydn bis Schostakowitsch zu sagen haben.
Das Wort „Sinfonie“ kommt aus dem Griechischen und heißt „Zusammenklang“. Seit etwa 1770 hat es die Bedeutung eines mehrsätzigen, zyklisch geordneten Orchesterwerks.
Die Wiener Schule verdankt ihre Vorrangstellung dem Umstand einer kontinuierlichen Musikpflege und der glücklichen Fügung der beiden Genies Haydn und Mozart. Nach Beethoven mit seinen unwiederholbaren Werkkonzeptionen spalten sich die Geister: Anhänger der absoluten Musik (u.a. Brahms) stehen den „Neudeutschen“ (u.a. Liszt) mit einer außermusikalisch inspirierten Werkidee gegenüber. Schostakowitsch demonstriert mit seinen Sinfonien Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dieser „klassischen Form“ auch im 20. Jahrhundert.
Im Vordergrund steh das Hörtraining, das helfen soll, eine Sinfonie im Konzertsaal aktiv zu verfolgen.