In seinen kompositorischen Verfahrensweisen ging Claude Debussy in vielerlei Hinsicht neue Wege und hatte einen großen Einfluss auf die Musik der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Wie die Maler des Impressionismus darauf abzielten, den augenblicklichen Eindruck eines Geschehens oder Zustands mit den Einflüssen von Licht und Luft wiederzugeben, gestaltete auch Debussy Farben in der Musik, indem er Akkorde und Harmoniefolgen trotz ihrer Regelwidrigkeit wie in einem Rausch aneinanderknüpfte, stundenlang und atemlos ungewöhnliche Kaskaden von Läufen auf das Klavier „herabregnen“ ließ, weshalb er bereits als Student am damaligen Pariser Konservatorium „negativ“ auffiel. Der schnell aufbrausende Achille (sein zweiter Name) folgte lieber seinem Vergnügen, als den traditionellen Regeln. Ein origineller Querdenker war Debussy nicht nur als Komponist, sondern auch als urteilssicherer Kunstkritiker und Schriftsteller, was aus seinen Schriften und der umfangreichen Korrespondenz hervorgeht.