G. Mahler (1860-1911) war ein Sommerkomponist, denn seine zeitraubenden Verpflichtungen als Dirigent ließen ihm während der Konzertsaison keine Zeit zum Komponieren. Es war in jenen Jahren der Widersprüche und Entwertung aller Werte für einen Künstler nicht immer einfach, volkstümlich, wahr und originell zu sein. In seinen zehn Sinfonien und dem ergreifenden Lied von der Erde zeichnet G. Mahler Bilder des Schreckens, der Vorahnungen und fühlt die Auflösungserscheinungen der Epoche voraus. So nimmt die Schilderung des Leidens in G. Mahlers Schaffen einen breiten Raum ein. Insbesondere den beliebten Wiener Walzer verzerrt er gern in’s Groteske durch seltsame Melodieführungen, Instrumentationseffekte und Disharmonien. Er erreicht die Grenzen der Tonalität, ohne sie jedoch zu sprengen. Dieser Welt der Anklage stellt er Bilder eines herzlichen und edlen Menschen gegenüber. Gerade in seiner 5. Sinfonie triumphieren der Glaube an die Schönheit des Lebens und die Liebe zu den Menschen. Neben dem Hörtraining dieses großartigen
5sätzigen Werkes werden wichtige gesellschaftliche und biographische Ereignisse im Leben des Komponisten Berücksichtigung finden.